Ist Ausdauersport gesünder als Kraftsport?

Vielerorts wird geschrieben, und es scheint auch die allgemein verbreitete Meinung zu sein, dass Ausdauersport sehr gut für die Gesundheit sei, im Gegensatz zum Training mit Gewichten im Fitnesscenter. Einige Experten bestätigen dies, wegen der positiven Wirkungen auf Herz und Kreislauf und wegen der scheinbar geringeren Verletzungsgefahr.

Widmen wir uns zunächst der Aussage, Ausdauersport seit gesünder fürs Herz. Im Ausdauersport wird ja unterschieden zwischen kontinuierlicher Belastung (wie zum Beispiel während eines Marathonlaufes) und Intervalltraining. Beim Intervalltraining wird mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten trainiert: schnellere Sprints wechseln sich ab mit langsamen Joggen. Der Puls wird während den schnellen Passagen in die Höhe getrieben und kann sich beim langsamen Joggen wieder erholen. Es gibt diverse Studien, die belegen, dass diese Form des Trainings gesünder fürs Herz und Kreislauf ist, als herkömmliches Ausdauertraining (zum Beispiel diese ). Mehr noch, mit dieser Trainingsform wird auch Körperfett effektiver abgebaut, als bei herkömmlichen Ausdauertraining. Auch das Training im Fitnesscenter ist eine Form von Intervallstraining. Wenn es richtig betrieben wird (so wie in unserem Trainingsplan 1) wird der Puls während den Belastungsphasen stark in die Höhe getrieben und kann sich zwischen den Supersätzen wieder erholen. Dem Herz ist der ja egal, ob der Puls durch Joggen, Fahrradfahren oder Fitnesstraining im Fitnesscenter in die Höhe getrieben wird.

Eine weitere Aussage ist, das die Verletzungsgefahr bei Ausdauersportarten klein ist. Dies scheint sich auch mit Statistiken belegen zu lassen. Wichtig ist auch hier die Unterscheidung: Sportverletzungen können entweder akut oder chronisch sein. Bei den akuten Sportverletzungen sind Sportarten wie Fußball, Handball und Basketball in den Top-Ten. Chronische Sportverletzungen finden leider selten Eingang in die Statistiken, man schätzt die Zahl der chronischen Sportverletzungen auf das Doppelte der akuten. Chronische Gelenk- und Rückenbeschwerden gehören zu den häufigsten Verletzungen bei Joggern. Bei 80 Kilo Körpergewicht muss jeder Fuß eines Läufers pro Kilometer 147’200 Kilogramm abfedern. Über Jahre hinterlässt dies Spuren.

Wenn man älter wird, verlieren die Knochen an Dichte und die Wahrscheinlichkeit sich etwas zu brechen, wenn man stützt, steigt. Bis zu einem gewissen Grad ist dies ganz normal, ab einem gewissen Grad ist dieser Verlust an Knochendichte krankhaft und wird Osteoporose genannt. Um diesem Knochenschwund entgegenzuwirken scheint ein Mittel sehr effektiv zu wirken: Sport. Sowie die Muskeln unter dem Einfluss von Training wachsen, so werden die Knochen dichter resp. verlieren weniger schnell an Dichte. Beim Jogging ist das, auf Grund der Belastung, vor allem in der unteren Körperhälfte zu beobachten. Im Fitnesscenter dagegen wird (… oder sollte) der gesamte Körper trainiert.

Was ist nun gesünder Ausdauer Sport oder Kraftsport? Man sollte immer vorsichtig sein, mit derart absoluten Aussagen. Die wichtigste Aussage ist sicher: Sport ist gesünder als kein Sport und Sport sollte regelmäßig betrieben werden. Aus diesem Grund ist wichtig einen Sport zu finden, der einem auch Spaß macht und diesen regelmäßig betreiben. Egal ob Ausdauersport oder Kraftsport. Falls man sich für eine Ausdauersportart entscheidet, wäre der Besuch eines Fitnesscenters ein sinnvoller Ausgleich. Entscheidet man sich, regelmäßig ins Fitnesscenter zu gehen, sollte man das Training so betreiben, dass der Ausdauer-Aspekt nicht zu kurz kommt (z. B. durch Supersätze) oder sonst Intervall-Training als Ergänzung betreiben.