Länger leben durch Fasten?

“Wer hungert, lebt länger”. So lautet die Aussage der amerikanischen “Calorie Restriction Society”. Die Theorie dahinter ist relativ einfach: Jede Nahrung die aufgenommen wird, muss verdaut werden, um in Energie umgewandelt zu werden. Die Verdauung ist eine chemische Verbrennung, für welche Sauerstoff benötigt wird. Diesen zusätzlichen Sauerstoff nehmen wir durch die Atmung auf. Sauerstoff ist aber ein relativ aggressiver Stoff, der unsere Zellen mit der Zeit angreift und zerstört. Das klingt zwar brutal, es ist aber der normale Alterungsprozess! Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Hauptursache des Alterns die Tatsache, dass wir essen und atmen. Essen wir weniger, müssen wir weniger atmen und leben darum länger. So die Theorie.

Diese Theorie wurde im Labor an Mäusen getestet und somit “bewiesen”. Die Theorie hat natürlich einige Haken. Bei jedem Lebewesen das weniger Energie zu sich nimmt, als es benötigt, wird sich der Organismus auf das Energiedefizit einstellen. Der Körper wird alles vermeiden, was Energie verbraucht und nicht lebensnotwendig ist. Der Körper fällt in eine Art Energiespar-Modus. Körpertemperatur, Puls und Atemfrequenz sinken. Die Lethargie steigt, das Interesse an Sexualität sinkt. Im Gegensatz zu den Mäusen, die im Laborkäfig einfach auf die nächste Fütterung warten müssen, gehen Menschen zur Arbeit, haben soziale Kontakte, treiben Sport usw. Im Falle dass diese Beobachtungen 1:1 auf den Menschen übertragbar sind (was noch nicht bewiesen ist), so wäre das Leben, dass man dann führen müsste wirklich mit dem einer Labor-Maus zu vergleichen und dieser Preis wäre wir auf jeden Fall zu hoch (so finde ich jedenfalls), für die paar Jahre die dabei raus springen.