Muskelaufbau bei Frauen

Bei Männern ist der Zusammenhang von Muskelaufbau und Testosteron unbestreitbar. Aber auch bei Frauen, lässt sich die Effektivität des Trainings laut einer deutschen Studie der Universität Bochum deutlich steigern, richtet man den Trainings-Zeitpunkt dafür nach dem Menstruationszyklus und damit nach den natürlichen Hormonschwankungen aus. Zyklusabhängiges Training entpuppt sich in den Bochumer Studien dagegen als eine Trainingsform, die in ihrer Wirkung eine Art legales Hormondoping darstellt (Natürlich aber nicht den Nebenwirkungen). Um das Muskelwachstum zu verbessern, trainieren Frauen am besten in der ersten Zyklushälfte.  Der im Normalfall 28 Tage lange Zyklus einer Frau lässt sich in drei Phasen aufteilen: die Follikelphase, die mit dem Beginn der Monatsblutung einsetzt und 10 bis 16 Tage dauert, den Eisprung und die 10- bis 15-tägige Gelbkörperphase (Lutealphase). Während dieses Zyklus schwanken die Konzentrationen der verschiedenen weiblichen Geschlechtshormone stark. Die Östrogenkonzentration steigt in der 1. Phase kontinuierlich an und erreicht während des Eisprungs den Höhepunkt. Gestagene werden dagegen in der 2. Phase vermehrt produziert. In verschiedenen Untersuchungen konnten die Wissenschaftler die Vermutung bestätigen, dass Muskelaufbau vor allem in der 1.Phase, auf Grund des höheren Östrogen-Spiegels stattfindet. Denn man schreibt den vermehrt in der Follikelphase hergestellten Östrogenen eher muskel-aufbauende und den Gestagenen, den Gelbkörperphasehormonen, eher muskel-abbauende Wirkungen zu. Wie genau die Östrogene ihre Wirkung entfalten, weiß man aber derzeit noch nicht. Gemäß diesen Studien lässt sich dieser Effekt auch bei Sportlerinnen beobachten, die keine natürliche Follikel- und Gelbkörperphase mehr haben, weil sie die  Antibabypille nehmen, wenn aber auch nur abgeschwächt (Die Pille ist eine Kombination aus Gestagenen und Östrogenen).

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